Die Jagd

Die Hetzjagd

Bei der Hetzjagd hetzten Jagdhunde das Wild, bis es erschöpft stehen blieb und es der Adlige relativ bequem erlegen konnte. Oft mussten auch Knechte mit Stöcken und Lärm die Tiere in die Richtung der adeligen Jagdgesellschaft treiben.

Die Jagd gehört zu den ältesten und ursprünglichsten Tätigkeiten der Menschen. Bis ins 10 Jahrhundert wurde die Jagd von fast allen betrieben, denn sie ermöglichte schlussendlich das Überleben. Der Fleischbedarf musste gedeckt werden, Felle und Häute waren nötig um Kleidung und viele andere Artikel des Alltags herzustellen.

 

 

Jagdfeste

Die Jagd bildete einen Höhepunkt im Jahresablauf auf der Burg.
Am Abend nach der Jagd wurde ein grosses Fest gefeiert und die Jagdbeute verzehrt. Der Burgherr lud dazu viele Freunde und Ehrengäste ein. Die Feste waren sehr aufwendig und fanden darum selten statt.
Musikanten spielten und fahrende Ritter – also Ritter, die umherzogen und nicht auf einer Brug lebten – erzählten Neuigkeiten aus aller Welt. In einer Zeit, in der es weder Zeitung noch Fernsehen gab, war dies bei den Zuhörern sehr beliebt und wichtig.

Im Mittelalter gehörte die Jagd zur Kultur. Wenn die Ritter nicht im Krieg waren, war für sie die Jagd ein willkommenes Training. Dabei wurde der Umgang mit der Gefahr geübt sowie Kraft und Ausdauer erworben. Viele Ritter bewiesen auch ihren Mut, indem sie die wilden Tiere zu Fuss und nur mit einem Dolch bewaffnet erlegten.
Jagd wurde Ausdruck höfischen Lebens und Lieblingsbeschäftigung vieler Herrscher.
Nachdem im Mittelalter die Adeligen immer mehr Land besassen und sich die Bauern zu Untertan machten, verboten sie den einfachen Leuten sogar das Jagen. So konnten sie sicher sein, dass immer genug wilde Tiere zu Jagd zur Verfügung standen.

Die Falkenjagd (Beizjagd)

Sehr beliebt in adligen Kreisen war die Falkenjagd. Junge Falken wurden in langer Arbeit zahm gemacht. Danach mussten sie lernen, Vögel, Kaninchen und andere Kleintiere zu jagen und zu apportieren.

Auf der Jagd hielt der Ritter den Falken auf einem dicken Lederhandschuh, damit der Falke ihn nicht verletzen konnte. der Falke war an einem Beind angebunden, damit er nciht davonflog und hatte eine Kapuze über dem, Kopf, damit er nichts sehen konnte. Sobald ein Beutetier in Sicht war, zog man dem Falken die Kapuze ab und band ihn los.

Auf den Burgen gab es oft Falknereien, in denen ein Falkner in mühsamer, jahrelanger Arbeit die Vögel züchtete und ausbildete. Darum war die Falkenjagd auch nur reichen Leuten vorbehalten.